Internetbetrug, Nigeria Connection, Vorschussbetrug
Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/witten/Ferienwohnung-von-Betrueger-gesucht-id4347770.html – und weitere Berichte
Ein Ehepaar vermietet Ferienwohnungen. „Es ist auch viel internationales Publikum dabei, wir vergeben die Wohnungen an Besucher aus Irland, Großbritannien und Frankreich ebenso wie an deutsche Gäste.“
Oft seien es wirtschaftliche Gründe, die weitgereiste Menschen an die Ruhr führten. Deshalb habe man auf die Mail, die Ende Februar aus London kam, zunächst sehr freundlich reagiert, die beiden Ferienwohnungen vorgestellt und den Preis für die gewünschten drei Wochen und vier Personen genannt. Kein Problem, kam die Antwort, wir schicken einen Scheck. Hätten ihn die Vermieter eingelöst, wären sie viel Geld losgeworden. Mindestens zwei der vier Personen, die angeblich beide Ferienwohnungen ansehen wollten, sind bei der Polizei und auch auf Warnseiten im Internet schon gut bekannt. Michelle Snyder und Rhonda Lee Taylor haben sich den Vermietern gegenüber als Hotelpersonal ausgegeben. In anderen Mails waren sie auch schon mal ordinierte Geistliche oder noch Ende letzten Jahres, Mitarbeiterinnen der schottischen Weatherford International Oil Services. Tatsächlich tragen beide vermutlich einen Bart und beschäftigen sich überwiegend mit Geldzählen. Denn der Trick der so genannten Nigeria Connection, warnt das Landeskriminalamt (LKA), läuft so: Snyder, Taylor & Co. schicken tatsächlich einen Scheck, der oft sogar höher ausgestellt ist als die geforderte Summe – das überzählige Geld möge man bitte für den Exkursionsleiter, Taxifahrer oder die Gäste selbst zurücklegen. Frank Scheulen vom LKA: „Der Scheck ist entweder gefälscht oder verfälscht. Wird er arglos der Hausbank vorgelegt, schreibt sie den Betrag erst einmal dem Konto gut – unter Vorbehalt. Dann passiert irgend ein ausgedachtes Ereignis bei dem Besteller – beispielsweise ein Todesfall – der die Rückzahlung des meisten Geldes nötig macht. Der Vermieter überweist das gutgeschriebene Geld auch auf das ausländische Konto. Erst nach zwei, drei oder noch mehr Wochen bekommt die Bank den faulen Scheck zurück und holt sich das Geld vom Konto des Kunden wieder. Der hat aber inzwischen schon gutgläubig Tausende an die Betrüger ,zurückerstattet’ – die Kohle ist weg.“ Und diese Vermieter sind kein Einzelfall. Vermieterin: „Ich habe gleich am Morgen eine andere Vermieterin von Ferienwohnungen der gleichen Umgebung angerufen – auch sie hatte eine Anfrage der Herrschaften erhalten.“ Auf solche Scheck-Angebote sollte kein Vermieter eingehen, sagt der Sprecher des LKA: „Wir können davor nur warnen. Das geht nie gut.“