Quelle: http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/betrug-im-internet-ist-in–45547342.html
Betrug im Internet, WWW-Abzocke, Computerviren, Antiviren-Programme
Immer mehr Straftaten werden im Netz begangen / Zahl klassischer Delikte sinkt.
BERLIN (dpa). Die Zahl der erfassten Straftaten in Deutschland sinkt. Doch für das Internet gilt das nicht: Hier gibt es weiter rasante Zuwachsraten. Das zeigt die neueste Kriminalstatistik.
Im vergangenen Jahr erfassten die Ermittler etwa 223 600 Straftaten, die über das Netz begangen wurden. Dies ist der bislang höchste Wert. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Anstieg bei mehr als acht Prozent. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2010 hervor, die Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Freitag in Berlin vorstellte. Die Täter der virtuellen Welt hätten ausgefeilte Methoden – es sei deshalb sehr oft schwierig, Straftaten im Netz aufzuklären. „Ich glaube, dass wir in diesem Bereich ein enormes Problem bekommen mit Kreditkartenbetrug, mit allen möglichen kriminellen Handlungen im Netz und gegen das Netz“, sagte Friedrich. „Insofern ist das eine der großen und wichtigen Herausforderungen.“
Am häufigsten wird das Internet für Betrugsdelikte benutzt. Aber es geht zunehmend auch darum, Daten auszuspähen und abzufangen oder sich fremde Zugangsberechtigungen zu erschleichen. Friedrich verwies darauf, dass ein ausgedehnter Handel mit Programmen existiert, die gezielt Schaden im Netz anrichten. Die Opfer bekämen oft nicht mit, dass ihr Computer angegriffen wurde. Firmen scheuten sich auch vor Anzeigen, weil sie um ihren Ruf fürchteten.