Betreff: Agentur für Arbeit bietet neue Jobs
Von: Maier Gbr. – job@arbeitsagentur.de
Sehr geehrte/r Bewerber,
unser Unternehmen ist eine neuartige und kundenfreundliche Firma, die einen hohen Lohn und viele Vorteile für die Mitarbeiter anbietet. Das Ziel Ihrer Arbeit ist die Prozessoptimierung und Trading mit Bitcoins. Jeder kann bei uns ohne Vorkenntnisse gleich anfangen Geld zu verdienen.
Wir bieten Ihnen einen attraktiven Verdienst bis zu 3700 € im Monat an, bei nur wenigen Arbeitsstunden pro Woche. Ihre Arbeitszeit ist variabel und kann Ihren Anforderungen angepasst werden. Der Arbeitnehmer hat keine Ausgaben und muss keine besonderen Kenntnisse haben.
Ihre Aufgabe ist es die Bitcoins für unsere Kunden zu erwerben, das Geld dafür bekommen Sie im Voraus und die Provision von 20 Prozent behalten Sie gleich ein.
Falls Sie interessiert sind, wollen wir Sie kennenlernen.
Hierfür senden Sie uns eine Email an: wadepowls268256@aol.com
Mit freundlichen Grüßen
Maier Gbr.
Hier noch einmal, wie Sie recht schnell so einen Betrug erkennen.
Die eindeutigsten Merkmale:
Es ist keine Internetadresse angegeben.
Es ist keine Firma angegeben.
Der Absender hat nichts mit dem genannten Firmen-Namen zu tun.
Die Bewerbung soll an dubiose Empfänger mit 08/15 Mailadresse geschickt werden.
Solche Angebote per Spammails.
Bei dieser Spammail scheint es sich nicht nur um Abzocke zu handeln, sondern es wirkt wie ein übler Betrug. Ja, ich bin sogar sicher, dass es böser Betrug ist. Diese Mail kommt sicher nicht von der Arbeitsagentur. Schon alleine wenn ich auf Rückantwort gehe, ist der Empfänger „wadepowls268256@aol.com„. Deutliches Zeichen dafür, dass es ein Fake-Postfach ist.
Bei der Job-Beschreibung ist recht klar, was es für eine Arbeit ist. Es muss das eigene Bankkonto zur Verfügung gestellt werden. Es wird von angeblichen Kunden ein Betrag überwiesen, den man weiterleiten muss und 20% einbehalten darf. Klingt verlockend, aber ist knallharter Betrug. An den angeblichen Kunden und an den gutbezahlten Mitarbeitern.
Und so funktioniert der Betrug:
Von “Phishing” haben Sie bestimmt schon gehört. Da bekommt man unverlangt Emails, die angeblich von der eigenen Bank stammen und wird darin unter irgendeinem Vorwand aufgefordert, sich beim Onlinebanking einzuloggen.
Tatsächlich landet man unter dem angegebenen Link aber nicht auf der Webseite der eigenen Bank, sondern auf einer Webseite der Betrüger. Die dort eingegebenen persönlichen Daten (Login, PIN, TAN) werden von den Kriminellen gespeichert und dann dafür verwendet, das Konto des Opfers um hohe Beträge zu erleichtern.
Würden die Betrüger das Geld jetzt einfach auf das eigene Konto überweisen, so liessen sie sich wohl relativ leicht aufspüren und dingfest machen. Leider gehen sie weitaus raffinierter vor. Sie werben (z.B. über Spam-Mails oder Anzeigen in Jobbörsen) freie Mitarbeiter an, die sie “Finanz-Agenten” oder ähnlich nennen.
Diese erhalten die Aufgabe, auf ihrem Girokonto eingehende Zahlungen (nämlich: das gestohlene Geld des Phishing-Opfers) gegen üppige Provision (nicht selten 20 % und mehr) auf einem für Banken und Strafverfolgungsbehörden später schwer nachvollziehbaren Weg (z.B. per Western Union) an eine bestimmte Person (z.B. in Petersburg) zu senden. Dem “Finanzagenten” wird erklärt, dass er Mitarbeiter einer Firma im Bereich Finanzdienstleistungen ist. Statt dessen ist der “Finanzagent” am Ende genauso geschädigt wie das Phishing-Opfer: das eigene Geld ist weg, das Geld des Phishing-Opfers kann er nicht behalten, und die Staatsanwaltschaft wird gegen ihn ermitteln wegen Computerbetruges, Beihilfe zur Geldwäsche und Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz. Nichtwissenheit schützt nicht vor Strafe, denn wie soll es bewiesen werden, dass man unschuldig ist? Da in der Regel nur einen einzig Zahlung ausreicht, um die „Finanz-Agenten“ anzuzeigen, werden ständig neue Opfer gesucht und es gibt genug Menschen, die darauf hereinfallen.
Egal was auch immer für ein Job per Spammail angeboten wird, es ist IMMER zu 100% Betrug! NIEMALS persönliche Daten angeben und auf keinen Fall etwas ausfüllen.