25 Euro pro Mail

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Vor ca. 3 Jahren war ich sehr euphorisch und suchte im WWW eine Möglichkeit, um einige Euros leicht zu verdienen. Ich fand schnell die Seiten die versprachen, dass es ein Leichtes sein würde mit dem „25 Euro pro Mail“ Programm bald das GROSSE Geld zu machen. Das Prinzip dahinter habe ich sofort verstanden. Ich musste nicht mehr tun, wie diese E-Book Sammlung für 25 Euro zu kaufen und selbst zu vermarkten. Ich richtete eine Homepage ein, denn so ganz unbedarft war ich nicht und Vorlagen gibt es im WWW mehr als genug. In den E-Books war recht einfach beschrieben, wie man die Seite schnell bekannt macht und an Verzeichnissen über Webportale und Kleinanzeigenmärkte mangelte es nicht. Ebenfalls waren noch viele Besuchertauschseiten verzeichnet und die Anmeldung problemlos. Es war auch beschrieben, dass man seine Seite täglich bei mindestens 10 Webkatalogen anmelden sollte, aber nach oben sei keine Grenze gesetzt.

Na wunderbar, was wollte man mehr und bald würden mich die Kunden in Bestellungen ersticken lassen…

Schon recht schnell erkannte ich, dass viele Webportale meine Seite ablehnten und ich konnte das ja überhaupt nicht verstehen. Meine Seite war optisch ansprechend und es war weder ein Pyramiden- noch Schneeballsystem. Durch die wilde Anmeldung bei den Auto-Tausch Seiten zeigte mein Counter immer eine stolze Besucherzahl an, aber der Erfolg bestand nur darin, dass ich einige ziemlich böse Mails bekam.

Ich tat dann das, was ich schon viel länger hätte tun sollen, ich bemühte die Suchmaschinen. Der erste Schock, es gab Tausende die ebenfalls dieses „25 Euro pro Mail“ Programm verkauften, aber ich war schließlich besser und würde sicher bald an der Spitze sein. 😉

Nach 2 Wochen lag ich tatsächlich auf den ersten Seiten der großen Suchmaschinen, um nach ca. 4 Wochen wieder irgendwo im Nirwana zu verschwinden. Als ich dann recht schnell nur noch auf Seite 700 zu finden war, beschäftigte ich mich erstmals mit dem Mysterium der Suchmaschinen. OK, dass ich mit der E-Book Sammlung für 25 Euro keinen einzigen Cent verdiene war mir inzwischen klar geworden. Aber das wirklich Dramatische war, dass ich alles falsch gemacht hatte, was man überhaupt falsch machen konnte. Ich hatte meine Seite fast immer mit identischem Text in unzähligen Webportalen, Anzeigenmärkten, Bookmarkdiensten etc. eingetragen, dass ich als Spammerin der schlimmsten Art von den Suchmaschinen geoutet wurde. Woher sollte ich zudem wissen, dass ein Linkaufbau eher langsam sein sollte und dass auch die Umgebung wichtig war. Zu allem Übel hatte ich auch noch google-Adsense auf meiner Seite und war munter auf diversen Auto-Tausch Seiten unterwegs. Tja, und die berühmt berüchtigte google Sandbox ist nicht nur ein Mythos. Man kann sich wohl bildlich vorstellen, wie erschrocken ich war, als ich mich intensiver mit der ganzen Materie befasste. Als erstes meldete ich die Seite sofort von Adsense ab und bin heilfroh, dass ich damals nicht aus dem Programm geflogen bin. Wenige Tage später nahm ich dann die ganze komplette Seite aus dem Netz. Wahrscheinlich hatte ich großes Glück, dass ich bis dato noch keinen einzigen Cent an Werbung eingenommen hatte.

Durch diese erste Aktion im WWW habe ich viel dazugelernt und wer nur das „schnelle Geld“ im Internet machen will, sollte rasch umdenken, denn seriös funktioniert das nicht und unseriös wird es zum Glück immer schwerer.

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